Inwieweit die Corona-Pandemie langfristige Auswirkungen auf den Büroflächenbedarf hat, darüber gehen die Experten-Meinungen auseinander. Einerseits ermöglicht die zunehmende Digitalisierung, dass Mitarbeiter ihrer Tätigkeit flexibel im Homeoffice nachgehen können, wodurch insbesondere große Unternehmen weniger permanente Arbeitsplätze vorhalten müssten.
Andererseits gibt es einen Trend weg vom klassischen Großraumbüro mit fehlenden Diskretionsbereichen und hohem Geräuschpegel, etwa durch die hohe Zahl gleichzeitiger Telefonate. Das sogenannte „Zellenbüro“ mit maximal 2-4 Personen pro Raum bietet demgegenüber ein ruhigeres und konzentrierteres Arbeiten, durch das allerdings der Flächenbedarf um bis zu 40 % pro Arbeitsplatz steigt.
Doch wie hoch ist das tatsächliche Einsparpotenzial beim mobilen Arbeiten? Einige Experten beziffern es im günstigsten Fall auf wenig mehr als 20 %, da eine effektive Flächenverkleinerung voraussetzt, die Büroauslastung der Mitarbeiter effizient zu koordinieren. Dabei ist nicht der mittlere Durchschnitt der Anwesenheit entscheidend, sondern die Spitzenauslastung des Büros durch die Mitarbeiter.
Es gilt zu bedenken, dass sich die Flächeneffizienz selbst bei entsprechendem, technisch zunächst zu implementierendem Flächenmanagement nicht unbegrenzt steigern lässt, da Belegungsspitzen bleiben.
Dazu kommt die Frage der Mitarbeiter-Akzeptanz für reglementierte Anwesenheitsplanungen im Büro gegenüber der neu gewonnenen Homeoffice-Flexibilität. So könnte es sich für viele Firmen als einfacher und günstiger erweisen, weiterhin genügend Arbeitsplätze vorzuhalten.